Der Krankenhausalltag ist stressig und belastend. In der ohnehin schon herausfordernden Krankenhausumgebung sorgt die ständig weiter steigende Dokumentationspflicht für eine deutliche Mehrbelastung. Es müssen Lösungen her, welche die gesetzliche Dokumentationspflicht mit der Zeitnot der Ärzte und Ärztinnen in Einklang bringt.

Gut gedacht – mittelmäßig gemacht

Doch die Herausforderung einer zielgerichteten und sinnvollen Pflege- und Behandlungsdokumentation wurde bisher in vielen Kliniken noch nicht bewältigt. Meist werden eigene unreife Lösungen verwendet, die mit einer effektiven Arbeitsweise wenig zu tun haben. So haben z.B. einige Häuser eigene Word-Vorlagen für Krankheitsbilder, die dann individuell angepasst werden können. Diese Vorlagen wurden mit der Zeit vom Kollegium entwickelt und haben mit einer modernen Arbeitsumgebung wenig gemein. 


Mit Struktur zur semantischen Interoperabilität

Eine sinnvolle Digitalisierung dieses Bereiches ist die Lösung für die existierenden Probleme in Krankenhäusern. Die „Zettelwirtschaft“ beseitigen und eine standardisierte Dokumentation zwischen dem Personal aller Stationen gewährleisten, ist das Ziel einer Digitalisierung mit Spracherkennung. Das hat auch der Gesetzgeber erkannt, weshalb dieser die Spracherkennung in seinen KHZG-Katalog mit aufgenommen hat. Die Abschaffung von Freitexten und unlesbarer Dokumentation durch Systeme zur Spracherkennung sind der Schlüssel für eine intelligente Nutzung der digitalen Möglichkeiten im Krankenhaus und der optimalen Nutzung der knappen Ressource Zeit.

Angeboten werden zwei Systeme:

Auf der einen Seite bietet ein großer KIS-Anbieter eine eigene Lösung an. Dabei kann man sich die Sprachsteuerung als komplett integrierte Lösung vorstellen. In etwa funktioniert das wie Siri auf dem iPhone. Die Steuerung ist perfekt auf das System abgestimmt – aber eben auch nur auf dieses System. Eine Nutzung außerhalb des Systems, z.B. zum Schreiben eines Word-Dokuments oder einer längeren E-Mail ist nicht möglich. 

Besser scheint da die Alternative. Diese lässt sich einfach wie eine Tastatur verwenden. Das bedeutet, dass das Spracherkennungssystem mit dem Computer verbunden wird und jedes beliebige Textfeld ausgefüllt werden kann. Dabei wird meist in ein Gerät gesprochen, auf dem sich die Software befindet. Mit einem Klick auf dem Gerät kann der Text dann bei Gefallen eingefügt werden. Mit einem weiteren Knopf kann zum nächsten Feld gesprungen werden. 

Diese Spracherkennungsprogramme sind heutzutage mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet. Die Sätze werden ganzheitlich auf Grammatik, Rechtschreibung und Sinn überprüft. Da das System mit abertausenden Fachtermini und gängigen Abkürzungen gefüttert wurde, ist es perfekt auf den medizinischen Alltag zugeschnitten. 

Im Anschluss an das Diktat kann der Text gleich inhaltlich und grammatikalisch überprüft werden. Ein zusätzlicher Schreibdienst mit anschließendem Gegenlesen durch den Arzt ist nicht erforderlich. Das spart erneut Zeit und Kosten. Ist der Arzt mit dem Ergebnis zufrieden, ist der Vorgang abgeschlossen. 

Doch was macht man, wenn der Anwender kein deutscher Muttersprachler ist? In diesem Fall bestehen zwei Möglichkeiten. Die Erste besteht in einem längeren Training der Software. Denn jeder Anwender muss diese vor erstmaliger Nutzung konfigurieren. Auch dies kennt man bereits von Siri. Der Vorgang dauert in der Regel einer Minute. Bei Nicht-Muttersprachlern mit einem deutlichen Akzent kann dieser Vorgang auch bis zu 20 Minuten dauern. Voraussetzung ist jedoch, dass die Anwender:innen die deutsche Grammatik beherrschen. 

Ist dies nicht der Fall, besteht die Möglichkeit, Textbausteine zu verwenden. Diese Textbausteine können von den Kliniken frei konfiguriert werden. Hier könnten zum Beispiel bereits bestehende Texte aus den vorhanden Worddokumenten übernommen werden. Wählt der Anwender nun zum Beispiel „Standardbefund“ aus, wird dieser als vorgefertigter Text eingefügt. In den Textfeldern werden die jeweiligen auszuwählenden Optionen angezeigt. Nun können die Nutzer einfach mittels Skip-Taste auf dem Diktiergerät von Feld zu Feld springen und die jeweilige, gewünschte Option einsprechen. 

Automatisierte Textbausteine bringen den Vorteil, dass in KIS-Systemen eine automatisierte und standardisierte Dokumentation möglich ist. Das Personal wird mehr Zeit haben, sich für den Patienten einzusetzen, da der Dokumentationsaufwand abnimmt.


Zuletzt nun noch ein feiner Zusatzpunkt. Denn nicht nur bei den Ärzt:innen besteht ein Document-Day. Auch die Pfleger:innen versinken regelrecht in der Dokumentationsflut. Einige Hersteller bieten deshalb, meist zu günstigeren Konditionen, eigene Spracherkennungssysteme für die Pflege. Unter anderem ist hier das typische Vokabular für die Pflege hinterlegt. 

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